Reiseberichte

Malediven – Eriyadu (November 2001)

Im November 2001 waren wir wieder auf der Insel Eriyadu auf den Malediven. Wir kennen inzwischen 5 Malediveninseln, diese gefällt uns insgesamt am Besten. Sie liegt im Nordwesten des Nordmale- Atolls und wird in 50 Minuten mit dem Speedboot vom Flughafen Male aus erreicht. Dieser Transfer ist kostengünstig inclusive. Bei Transfer mit dem Wasserflugzeug zu entfernteren Insel- was ein wunderbares Erlebnis ist- zahlt man vor Ort für jedes kg Gepäck über 20kg z.Zt. 2 USD.

Eriyadu ist klein und in etwa 15 Minuten Spaziergang zu umrunden. Die 72 Zimmer in Doppelbungalows und einem „Gartenhaus“ sind gut eingerichtet und werden überwiegend von deutschen Tauchern gebucht. Einige weniger Engländer, Italiener, Japaner ergänzen angenehm. Die Küche ist sehr gut. Management und Personal sind sehr freundlich und aufmerksam, alle sprechen englisch. Aber auch der „Deutsche“ kommt zurecht. Es gibt auf der Insel keinen unnötigen Schnickschnack. Den in den Reiseangeboten angebotenen Wasserski gibt es glücklicherweise nicht. Dafür gibt es einen Fernsehraum mit Videorecorder in dem am Abend Taucher oft ihre Tagesausbeute vorführen. Tolle Atmosphäre! Kinder könnten dort auch ihre mitgebrachten Lieblingsvideos ansehen.

Die Barakuda- Tauchbasis des deutschen Unternehmers Werner Lau wird von Barbara Ebel und ihrem Team hervorragend und sachkundig geführt. Tauchcomputer und Signalboje (Finger) sind für jeden Taucher Pflicht. Den obligatorischen Checktauchgang, der dann in einen freien TG übergeht, gibt es beim 10er Paket zusätzlich. Verschiedene Ausbildungen, individuell und in hoher Qualität, und Spezialisierungen (z.B. SK Strömung) sind möglich. Vorabbuchungen in Deutschland sind möglich. In dem sehr sauberen und übersichtlichen Nassraum kann die eigene Ausrüstung sicher und bedenkenlos untergebracht werden. Taucher mit weniger als 40 TG werden bei Ausfahrten grundsätzlich kostenpflichtig begleitet. Ihre Anzahl pro Tauchboot ist aus Sicherheitsgründen begrenzt.

Ausrüstung kann ausgeliehen werden. Das geht aber ins Geld. Grob gesagt pro Position und Tag etwa 5 USD, die Tauchlampe pro TG sogar 12 USD! Trinkgeld für Bootsbesatzung und Flaschenservice wird bei Abrechnung mit 0,5 USD je Flasche gebucht. Damit sind die Fronten sauber geklärt.

Die Korallenbleiche – dieses leidige Thema – ist natürlich nicht zu übersehen. Aber die Tauchbasis hat reagiert. Stark beschädigte Plätze werden nicht mehr angefahren, neue wurden erkundet. Der Weg zum Außenriff beträgt nur etwa 30- 40 Minuten und da sieht es gut aus. In Abhängigkeit von den Gezeitenströmen gibt es ein gutes Angebot. Und die Korallen sind auch wieder im Kommen. Viele viele Arten von Einzelfischen, versch. Rochen, Hai, Feuerfisch, riesige Schwärme, z.B. Blaustreifenschnapper, Nacktschnecken, Schildkröten… – die Auswertung meiner Dias wird Wochen dauern.

Eriyadu liegt im Innern des Atolls und ist dadurch nahezu strömungsfrei. Das Hausriff umgibt die Insel in etwa 30m Entfernung ringförmig und hat 5 Einstiege. Diese sind auch unter Wasser bis in etwa 15m Tiefe durch Bojen gekennzeichnet. Die Lagune ist 1- 1,5m tief. Durch die fehlende Strömung ist allerdings die Korallenschädigung vor allem in geringeren Tiefen recht erheblich, aber nicht aller Arten.

Wegen dieser einmaligen Bedingungen dürfen schon Beginner mit wenigen TG nach dem Check-TG ohne Begleitung am Hausriff tauchen, selbstverständlich nur paarweise. Und es lohnt sich. Rochen, Feuerfisch, Nacktschnecke, Lobster, Schildkröte und und… Gewöhnungsbedürftig sind allerdings die Schiffshaltergruppen an 2 Einstiegen. Sie haben sich auf Taucher und Schnorchler spezialisiert. Unangenehm! Allerdings sind sie nachts nicht da. Und Nacht-TG lohnen sich. Feuerfisch, Papageifisch im Schlafrock, Lobster, schlafender Kugelfisch, wunderschöne Haarsterne und ein in unserem Lampenlicht mitschwimmender und jagender Barsch.

Für das Hausriff gibt es einen besonderen Service. Der Taucher macht seine Ausrüstung an der Tauchbasis fertig und die „Flaschenboys“ – gestandene und liebenswerte Männer – bringen das ganze Gerödel an den gewünschten Einstieg und legen es sorgfältig auf dem dortigen Tauchertisch ab. Nach dem TG wird die Flasche einfach an dem Tisch des jeweiligen Ausstiegs abgelegt und später vom „Flaschendienst“ abgeholt. Toll!

Und der Vollständigkeit halber: Schnorchler kommen in der Lagune und an der Riffkante voll auf ihre Kosten. Problemlos kann die ganze Insel umschnorchelt werden. Nur die Schiffshalter an den 2 Furten! Auch Kinder können in der Lagune schwimmen und schnorcheln, haben ansonsten auf dieser Taucherinsel allerdings wenig Abwechslung.

Eriyadu? Immer wieder! Allerdings stark beeinträchtigt durch unseren Geldbeutel.