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Reisebericht Grevelinger Meer/ Niederlande

Autor: Jörg Reichert, August 2024

Das Grevelinger Meer in der Niederländischen Provinz Zeeland ist durch den Bau der Delta-Sperrwerke 1965 und 1971 entstanden. Zuvor war es eine Meeresbucht der Nordsee.

Nun ist durch den Eingriff des Menschen der größte Salzwasser-Binnensee in Europa entstanden. Durch zwei bauliche Verbindungen wird der Wasseraustausch mit der Nordsee sichergestellt, so dass der Salzgehalt von ca. 16%  nahezu mit dieser identisch ist; Ebbe und Flut gibt es hier jedoch nicht mehr.

Am Grevelinger Meer lässt sich gut ein abwechslungsreicher Familienurlaub verbringen:    auf breiten Radwegen sind Touren auf den Inlineskates oder den Rädern möglich, das Radwegenetz ist tadellos. Aber wir waren vor allem wegen des Wassersports hier:

Die mit dem Seezeichen Alpha deutlich gekennzeichneten Tauchplätze bieten eine Infrastruktur, wie man sie sich nur wünschen kann: Hinweistafeln mit Erklärungen zum jeweiligen Tauchplatz, stabile Treppen/ Stege/ Tauchleitern, großzügige Parkplätze mit Toiletten…

Vielfach sind Füllstationen vorhanden, mitunter auch Imbiss, Dusche und Spülbecken für die Ausrüstung. Die Attraktivität setzt sich unter Wasser nahtlos fort, die farbige Vielfalt ist beachtlich: riesige Hummer, Krebse, Muscheln und Schwämme, inbesondere im flacheren Wasser. An einigen Plätzen sind gezielt Schiffe als Tauchziele versenkt worden (z.B. Le Serpent). Die Mehrzahl der Plätze hat eine gute Anfänger- und Kindereignung.

Wir betauchten die Plätze Frans Kok Rif, Gemaal Dreischor, Den Osse und Le Serpent, wobei es insbesondere im Flachwasser um 6 m sehr lebhaft und erstaunlich farbenfroh zuging…

Alternative Aktivitäten, Ausflüge

Die wunderschönen belgischen Städte Amsterdam Brügge und Gent oder auch das holländische Amsterdam sind unbedingt einen Tagesausflug wert.

Empfehlung: nach Gent die Fahrräder mitnehmen: die Innenstadt mit ihren verkehrsberuhigten Zonen ist bestens radtauglich und viele der Sehenswürdig-keiten, die etwas weiter in der Peripherie liegen, sind so mühelos erreichbar.

Die Städte liegen ca. 100 bzw. 125 km von Brouwershaven entfernt, schon die Fahrt über Dämme bzw. den Tunnel unter der Oosterschelde hindurch ist Teil des Abenteuers.

Wenige Kilometer entfernt befindet sich auch ein Kletterpark für sportliche Herausforderungen, wenn man schwindelfrei ist…

Unterkunft:  Für eine größere Ferienwohnung mit 2 Schlafzimmern im typischen Ferienpark Port Greve in Brouwershaven, einer kleinen Siedlung ähnlich, muss man in den Sommerferien mit gut 2000 € rechnen. Die Ausstattung lässt keine Wünsche offen. Für die Selbstversorgung sind auch ALDI und Lidl im Nahbereich vorhanden, der SPAR in der Anlage hat alles Notwendige für teures Geld…
Tauchen:  

Das Tauchen mit eigener Ausrüstung ist sehr preiswert, die Infrastruktur vorbildlich. Die Füllstationen funktionieren mit einer App, aber auch mit Münzen. Die Füllungen sind preiswert, es ist nur die benötigte Luftmenge zu bezahlen; das „Nachdrücken“ einer nur halbleeren Flasche ist finanziell also unkritisch.

Reiseführer: Baedecker; Marco Polo; Michael Müller Verlag; Reise Know-How  u.v.a.
Fazit Das Greveliger Meer ist ein Ziel für Aktivitäten jeder Art, Taucher kommen voll auf ihre Kosten.